Von Michael Juhran
Fast Hunderttausend Glücksritter zog es während des Goldrausches 1897/98 in das kanadische Yukon-Gebiet. Auch der arbeitslose Jack London suchte am Klondike sein Glück, musste aber – von Skorbut geplagt – bereits nach einem harten Winter die Heimreise antreten. Er brachte nur wenig Goldstaub mit – dafür aber eine Fülle von Geschichten für faszinierende Novellen. Auch heute ist eine Reise in den Norden Kanadas ein außergewöhnliches Abenteuer, folgt man dem „Ruf der Wildnis“.
In der Provinzhauptstadt Whitehorse fällt die Quecksilbersäule im Januar im Stundentakt. Erst bei minus 30 Grad Celsius scheint sich die Wetterlage am nächsten Morgen zu stabilisieren. Langsam saugt die aufgehende Sonne den Nebel aus dem Tal, das der Yukon River in die Landschaft geschnitten hat. Auf dem Schwatka Lake absolvieren Extremsportler den ersten Wettbewerb der Fulda-Challenge: Einen 12,5 Kilometer langen Skilanglauf. Von einer schützenden Kapuze vermummt, liegen lediglich ihre Augen frei, ein frostiger Wind peitscht über den zugefrorenen See und verklebt die Augenbrauen mit Eis.
Neben ihnen landet eine mit Schneekufen ausgerüstete Cessna, gesteuert von Gerd Mannsperger, einem deutschen Buschpiloten, der seit 18 Jahren Touristen über die Wildnis des nördlichen Kanadas fliegt. Jetzt, im Winter, kann sich Gerd keine lange Pause gönnen. Bevor der Motor erkaltet, startet er seine Maschine nach wenigen Minuten erneut. Dem Verlauf des Yukon folgend, tauchen unter ihm der stillgelegte Raddampfer Klondike und kurz dahinter die ersten Häuser von Whitehorse auf. Dann dreht Gerd ab, es geht über eine zerklüftete Bergwelt, die sich scheinbar endlos bis zum Horizont erstreckt.
Riesige Wälder, einsame Seen, reißende Flüsse – Wildnis soweit das Auge reicht. Ganze 31.000 Einwohner leben im Yukon, dessen Fläche die von Deutschland und der Schweiz zusammen übertrifft, davon 23.000 in Whitehorse.
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