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Ode an die Landschaften des Yukon

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Ich gestehe, ich bin eigentlich kein gläubiger Mensch. Korrektur – ich glaube an keine Kirche, keine Sekte, keine Glaubensgemeinschaften, denn was in deren Namen bis zum heutigen Tage so alles passiert ist, kann man wahrlich nicht als „göttlich“ bezeichnen.

Trotzdem passiert es mir oft, dass ich im Yukon völlig fasziniert in eine Landschaft blicke und mir vor Staunen der Mund offensteht. Und immer dann weiß ich, es gibt eine Schöpfungskraft, die alles überragt und in der der Mensch nur ein kleines unbedeutendes Zahnrädchen ist.

Ja, die Natur im Yukon haut einen wahrlich um. Dort stehen die höchsten Berge Kanadas, die größten Eisfelder außerhalb der Polarregionen, dort gibt es einen Tierreichtum, der weltweit seinesgleichen sucht. Genauso vielfältig ist der Pflanzenreichtum, der bis zur arktischen Tundra reicht.

Das Ganze gewürzt mit gigantischen Flüssen und glasklaren Seen, grandiosen Bergmassiven und einer reichen Geschichte, die von der Eiszeit und den ersten Ureinwohnern über den größten Goldrausch aller Zeiten bis in die Moderne geht.

Dazu besticht das Yukon Territorium noch mit einer anschaulichen Infrastruktur, denn elf sehenswerte Traumstraßen queren die Region, die eineinhalb Mal so groß wie Deutschland ist, aber nur knapp 40.000 Einwohner beherbergt. 30.000 davon allein in Whitehorse.

Teilweise sind die Unterkunftsmöglichkeiten in den Territorialparks des Yukon sehr spartanisch.
Teilweise sind die Unterkunftsmöglichkeiten in den Territorialparks des Yukon sehr spartanisch.

Und obwohl nur so wenig Menschen in einer so riesigen Landschaft wohnen, hat dieser nordwestlichste Teil Kanadas trotzdem eine hervorragende Fluganbindung an die großen kanadischen Metropolen. Selbst die Condor fliegt im Sommer nonstop aus Frankfurt in die Hauptstadt des Yukon, die so gesegnet mit Natur ist. Ich selbst war schon überall in Kanada und jede Region hat definitiv ihren Reiz.

Aber für mich kulminiert Kanada im Yukon. Der Yukon mit all seinen sagenhaften Landschaften ist für mich ganz einfach der Oberhammer, Kanada hoch drei oder Kanada auf Anabolika!    

In diesem sagenhaften Territorium gibt es drei Nationalparks. Der größte und bekannteste von ihnen ist der Kluane Nationalpark im Westen. Ein kleinerer, unbekannterer und recht unzugänglicher Park, ist der Vuntut Nationalpark nahe der Gemeinde Old Crow.

Und ganz oben im Norden, direkt ans Nordpolarmeer grenzend, ist der Ivvavik Nationalpark. Dazu kommen vier Territorial Parks, den Herschel Island Territorial Park ganz oben im Nordmeer gelegen, etwas südlicher davon der Fishing Branch Territorial Park, der nahe Dawson City gelegene Tombstone Territorial Park und der im Südosten liegende Coal River Springs Territorial Park. Ein paar dieser Parks möchte ich Ihnen im Folgenden vorstellen und ans Herz legen.  

Inhaltsverzeichnis

Der Kluane Nationalpark – Der größte im Yukon

Wahrscheinlich der bedeutendste Park von allen ist der Kluane Nationalpark. Er liegt ganz im Südwesten des Territoriums und ist von Whitehorse aus recht einfach zu erreichen. Man fährt nur knapp zwei Stunden auf dem Alaska Highway Richtung Westen nach Haines Junction. Die kleine Gemeinde gilt als das Tor zum Kluane.

Wir nehmen Dich mit zu einem wunderschönen Kluane Flightseeing.

In diesen Nationalpark führen keine Straßen, nur Wander- und Mountainbike-Wege und natürlich Flüsse. Die Wege sind meist gut markiert, und kommen in jeder Länge und in jedem Schwierigkeitsgrad. Also von 2 bis 80 Kilometer Länge und natürlich in Höhenmetern variierend.

Wer in diesem wunderbaren Park wandern möchte, dem empfehle ich dringend, sich bei Parks Canada in Haines Junction kostenlose Wanderkarten abzuholen, sich dort zu registrieren und je nach Länge der Wanderung auch bärensichere Behälter auszuleihen. Die Mitnahme von Bärenspray ist da quasi Voraussetzung. Es gibt natürlich auch viele lokale Anbieter in Whitehorse und Haines Junction, die geführte Wandertouren im Park anbieten.

Auch wer nicht dort wandern möchte, sollte unbedingt den Park besuchen. Das geht ganz einfach mithilfe eines Rundflugs mit Kluane Glacier Air Tours ab Haines Junction. Der kostet pro Person und Stunde so um die 150 kanadische Dollar und beschert garantiert tolle Erinnerungen für ein ganzes Leben.

Der Nationalpark wurde 1976 gegründet, ist der viertgrößte in Kanada und natürlich der größte im Yukon. Seit 1979 zählt er zum UNESCO Weltnaturerbe. Zusammen mit drei anderen Parks, nämlich dem Alsek-Tatshenshini Provincial Park in British Columbia, dem Wrangel-St. Elias Nationalpark in Alaska und der alaskanischen Glacier Bay, stellt der Kluane Nationalpark die weltweit größte, geschützte Fläche dar.

Der Park selbst hat eine Gesamtfläche von 22.016 km² und ist in etwa halb so groß wie die Schweiz. 82% seiner Fläche sind vom Kluane Eisfeldund von seinen Gletschern bedeckt. Er beinhaltet auch die weltweit größten, nichtpolaren Gletscherfelder.

Der Sheep Mountain im Kluane Nationalpark.
Der Sheep Mountain im Kluane Nationalpark.

Im Park, der übrigens auch den Zu-Namen Reserve trägt, weil neben den Nationalparkbehörden der Park auch von den anliegenden First Nations gemanagt wird, stehen 12 der 20 höchsten Berge Kanadas. Darunter auch der höchste, der 5.959 Meter hohe Mount Logan. Er ist nach dem Mount Denali in Alaska auch gleichzeitig der zweithöchste Nordamerikas.  

Im Nordosten grenzt der Park an den Kluane Lake, mit einer Ausdehnung von 405 km² und einer Länge von 70 Kilometern ist das der größter See im Yukon. Übrigens,wenn Sie den Alaska Highway von Haines Junction nach Beaver Creek fahren, können Sie die ganze malerische Länge dieses riesigen Sees bestaunen.

Kurz bevor man von Haines Junction an den Kluane Lake kommt, sieht man auf der rechten Seite ein Hinweisschild auf die Icefiled Discovery Air Tours. Auch von dort aus kann man in den Park fliegen und sogar eine Gletscherlandung direkt vor dem Mount Logan machen.

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Der Ivvavik Nationalpark – Der isolierte Park im Yukon

Schon die Anreise in den Ivvavik Nationalpark ist abenteuerlich. Ein Blick auf die Landepiste.
Schon die Anreise in den Ivvavik Nationalpark ist abenteuerlich. Ein Blick auf die Landepiste.

In Inuvialuktun, der Sprache der Inuvialuit, bedeutet der Name des Parks eigentlich „Kinderstube”. Gemeint ist damit, dass die Landschaft des direkt am Nordmeer gelegenen Parks der riesigen Porcupine-Karibu-Herde, die seit je her zwischen Alaska, dem Yukon und den NWT hin- und herwandert, als Ort dient, an dem sie ihre Kälber zur Welt bringen. Ein Naturereignis der ganz besonderen Art, auf das die Bären, Wölfe, Füchse, Vielfraße und natürlich auch Tierfilmer geduldig warten.

Ein Besuch des Nationalparks ist ein Abenteuer für sich. Er ist definitiv einer der isoliertesten Parks in Nordamerika. Es gibt zwei Möglichkeiten der Anreise. Man kann von Whitehorse aus mit dem Wasserflieger zum Margaret Lake fliegen. Der See liegt im Herzen des Ivvavik Parks.

Von dort aus kann man quer durch den Park über den Firth River an den arktischen Ozean raften oder paddeln. Der Trip ist was für Könner und dauert so um die 14 Tage. Er ist wunderschön, aber auch recht adrenalinhaltig, denn er führt über Canyons und Stromschnellen der Klasse IV.

Einfacher ist da die Anreise über Inuvik. Von dort aus fliegt eine Twin Otter an den Ship Creek Landeplatz, direkt am Parks Canada Campground. Von dort aus kann man dann tolle Wanderungen alleine oder in Begleitung von Park Rangen machen. Mit seinem offenen Gelände und seiner reichen Tierwelt ist Ivvavik ein idealer Ort für ein arktische Wandererlebnisse, Tier- und Vogelbeobachtungen und Fotografen.

Der Campground selbst ist – aus eigener Erfahrung – wirklich hervorragend. Praktisch alle Parks Canada Ranger vor Ort sind Inuvialuit. Das gilt auch für das Küchenpersonal und für kulturelle Dolmetscher, die viele Geschichten über die dortigen Ureinwohner erzählen und in Kunsthandwerke und Pflanzenkunde einweisen.

Nur etwa 100 Besucher pro Jahr erkunden diesen 9.775 km² großen Tundrapark, der sich zu den zerklüfteten und windgepeitschten Bergrücken der British Mountains erhebt. Die Wandersaison dauert von Mitte Juni bis Mitte August. Eine besonders schöne Zeit für einen Besuch ist Ende Juni und Anfang Juli, wenn die Tundra mit Wildblumen bedeckt ist und die Karibus durch den Park ziehen.

Wanderungen können bis in die dritte Augustwoche verlängert werden, wenn die Herbstfarben ihren Höhepunkt erreichen. Wanderer, die so spät in der Saison unterwegs sind, müssen sich jedoch auf winterliche Bedingungen und Flugverzögerungen durch starken Nebel einstellen.

Das Camp selbst ist mit gemütlichen Hochzelten ausgestattet, die auf Holzpodesten stehen. Der gesamte Campground ist zwecks Bärensicherheit mit Elektrozäunen umstellt. Das Essen ist hervorragend und es gibt dort sogar dank Solarzellen eine warme Dusche und, man kann es kaum glauben, sogar eine Wassertoilette. Deluxe-Komfort in der absoluten Wildnis.

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Der Tombstone Territorial Park

Der 2.200 km² große Tombstone Park liegt rund 110 km nordöstlich von Dawson City in den Ogilvie Mountians und ist definitiv der zugänglichste Territorial Park im Yukon. Der bekannte Dempster Highway von Dawson nach Inuvik quert nämlich den Park und teilt ihn dabei in einen westlichen und einen östlichen Teil. Der westliche ist dreimal größer als der östliche.

Ein besonderes Erlebnis im Tombstone Territorial Park, Heli-Hiking.
Ein besonderes Erlebnis im Tombstone Territorial Park, Heli-Hiking.

Seinen Namen hat der Park vom zerklüfteten, 2.196 Meter hohen Tombstone Mountain. Die Tr’ondek Hwech’in und andere Völker der First Nations sind seit über 8000 Jahren kontinuierlich in dieser Region anwesend. Die Landschaft ist gekennzeichnet von Permafrostboden und arktischer Tundra. Die Täler des Klondike und des Chandindu Rivers im Süden des Parks sind von borealen Wäldern bewachsen. Der Park ist bekannt für seine tolle Wander-Möglichkeiten, grandiose und bizarre Landschaften und eine sehr reiche Fauna und Flora.

Von Dawson City aus wird unter anderem Heli-Hiking im Tombstone Territorial Park angeboten. Je nach Wunsch gibt`s ein- oder mehrtägige Wanderungen zu buchen. Auch Ausflüge mit dem Flächenflieger sind möglich. Oft wird dann sogar eine Landung auf dem Dempster Highway angeboten.

Auch im Winter kann man übrigens auf Schneeschuhen wunderbare Wanderungen im Park unternehmen. Viele Besucher fahren einfach mit dem Mietwagen oder Motorhome auf den Dempster Highway. Vom Campground nahe dem Tombstone Interpretive Centre kann man ein- und mehrtägige Wanderungen zum Beispiel zum Grizzly Lake, zum Divide Lake oder zum Angelcomb Peak unternehmen.

Im Herbst ist das Wandern im Tombstone Territorial Park ein besonderes Erlebnis, denn die Färbung der Pflanzen ist einfach ein Wunder der Natur. Foto Yukon Government
Im Herbst ist das Wandern im Tombstone Territorial Park ein besonderes Erlebnis, denn die Färbung der Pflanzen ist einfach ein Wunder der Natur. Foto Yukon Government

Wanderungen in jeder Länge und in jedem Schwierigkeitsgrad, die alle eines gemeinsam haben: Sie bieten gigantische Ausblicke in die nordischen Landschaften. Wer Ende August oder im September den Tombstone Territorial Park besucht, den erwartet das zusätzliche Farbspektakel des Indian Summers.

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Der Herschel Island Territorial Park

Der Herschel Island Territorial Park ist eine Insel in der Beaufort See, also dem arktischen Meer. Ja, Sie haben richtig gelesen. Zum Yukon gehört tatsächlich eine Off Shore Insel. Sie liegt fünf Kilometer nördlich der Gestade des Ivvavik Nationalparks, ist nur 116 km² groß.

Die ehemalige Walfängersiedlung Pauline Cove auf Herschel Island. Foto Maedward / CC BY-SA 3.0
Die ehemalige Walfängersiedlung Pauline Cove auf Herschel Island. Foto Maedward / CC BY-SA 3.0

Von Mitte Juni bis Mitte September können Sie den Park per Charterboot oder Flugzeug erreichen. Und zwar von Inuvik beziehungsweise oder von einigen Mackenzie-Delta-Inuvialiut-Gemeinden. Auf der Insel leben unter anderem Bären, Karibus, Wölfe, Moschus-Ochsen aber kaum Menschen.

Ein paar Inuvialiuts, ein paar Park Ranger und das war`s auch schon. Bedingt durch seine Lage ist der Territorial Park, der übrigens 1987 der erste Territorial Park des Yukon wurde, oft von Nebel und tiefhängenden Wolken verhüllt. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es schon mal ein paar Tage dauern kann, bis wieder ein Flugzeug landen kann. Das heißt, bereiten Sie sich bei einem Besuch dort bitte mit ausreichend Ausrüstung und Verpflegung vor.

Archäologische Ausgrabungen belegen, dass Herschel Island bereits vor über 1000 Jahren besiedelt war. Damals von der Thule-Kultur. Diese Menschen waren die Vorfahren der heutigen Inuvialuit. Der erste Europäer dort oben war der Entdecker Sir John Franklin, der die Insel am 15. Juli 1826 auf Herschel Island taufte.

Die Insel wurde als Basis für Jagd, Fischfang und Walfang genutzt. 1897 überwinterten auf Herschel Island amerikanische Walfänger. Um sich die Zeit zu vertreiben, spielten sie Baseball, selbst im tiefsten Winter. Als dann völlig unerwartet ein Blizzard über sie hereinbrach, starben fünf der Spieler auf dem Platz. Bis heute ist das wohl der Sportunfall in Kanada, bei dem die meisten Todesopfer zu beklagen waren.    

Planen Sie auf jeden Fall ein, die gesamte Ausrüstung mitzubringen, die für unabhängiges Camping in einer arktischen Umgebung erforderlich ist. Touristische Einrichtungen beschränken sich auf Unterstände aus Treibholz, auf denen Sie ein Zelt aufstellen können. Es gibt nur eine begrenzten Menge an Frischwasser vor Ort, das auf jeden Fall abgekocht sollte.  

Park Ranger sind vor Ort und helfen, so gut sie können. In Pauline Cove geben sie auch Auskunft über die Kultur und Geschichte der Inuvialuit. Das Übernachten auf der Insel kostet 12 kanadische Dollar pro Zelt und Nacht und kann ab dem Jahr 2022 teurer werden. Genehmigungen und Preisauskünfte bekommen Sie auf jeden Fall bei Parks Canada.

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Der Fishing Branch Territorial Park

Dieser Territorial Park, der sich über insgesamt 6.500 km² erstreckt, liegt zwischen Dawson City und Old Crow, im Norden des Yukon. Das große Wildnisreservat ist ein Erbe des Vuntut Gwitchin Land Claim Agreements und wird gemeinsam von der Yukon Regierung und der Vuntut Gwitchin First Nation verwaltet.

Es ist nicht leicht und auch nicht günstig, diesen Park zu besuchen, aber er bietet wahrlich Einzigartiges. Haben Sie schon mal von den klirrenden Bären gehört? Nein? Die gibt es tatsächlich und eben in diesem Territorial Park.

Diese Region verfügt über ein kompliziertes System von unterirdischen Höhlen, Entwässerungskanälen und Zinnen, die durch das Versickern von Grundwasser entstanden sind, das den Kalkstein der Region über Hunderte von Jahren aufgelöst hat. Im Laufe des Sommers wird das unter der Erde gespeicherte Wasser erwärmt und in den Höhlen, Spalten und Brüchen gefiltert.

Ein Guide für den Ni’iinlii Njik (Fishing Branch) Territorial Park and adjacent Habitat Protection Area.

Letztendlich kommt wird es im Fishing Branch River wieder an die Oberfläche. Die einzigartige Geologie des Fishing Branch Rivers lässt diesen Fluss selbst im härtesten Winter nie zufrieren und erlaubt einen späten Lachslauf bis in den November hinein und bedeutet für Bären ein absolutes Schlaraffenland.

Dementsprechend zieht es dort eine riesige Population von Grizzlybären an, die sich selbst bei – 30 Grad noch am opulenten Lachsbuffet bedienen und sich dann erst sehr spät im Jahr in die vielen natürlichen Höhlen des Parks zum Winterschlaf zurückziehen.

Sie fragen sich jetzt sicher, aber warum klirren die Bären? Ganz einfach! Die Bären stehen selbst bei den tiefen Minustemperaturen eines Yukon Spätherbsts noch im relativ warmen Flusswasser beim Lachsfang und tauchen dabei auch oft nach den Fischen. Kommen sie an Land, schockgefriert das Wasser an ihrem Fell. Bewegen sie sich dann, fängt das Eis an ihrem Körper an zu klirren. Ein absolut faszinierendes Erlebnis!

Zu den anderen Wildtieren der Region gehören Elche, Wölfe, Weißkopf- und Steinadler, Karibu und Dallschafe. Der Park ist somit ein einzigartiges und blühendes Ökosystem im nördlichen Yukon. Die Vuntut Gwitchin First Nation bezeichnet den Fishing Branch River übrigens als Ni’iinlii Njik, was „der Ort, an dem Lachse laichen“ heißt. Für sie ist dies ein heiliger Ort.

Bedingt durch die Einzigartigkeit gelten für die Bärenbeobachtung in diesem Ökologischen Reservat strenge Regeln. Der Besuch ist nur mit einem zugelassenen Führer gestattet und auf eine Gruppe von maximal fünf Besuchern pro Tag beschränkt. Und das nur vom 1. September bis 31. Oktober jährlich. Der Zugang von November bis August ist nur mit einer Sondergenehmigung möglich.

Der Ni’iinlii Njik (Fishing Branch) Territorial Park ist ein Paradies für Bären und Bärenbeobachter. Foto Peter Mather / Travel Yukon
Der Ni’iinlii Njik (Fishing Branch) Territorial Park ist ein Paradies für Bären und Bärenbeobachter. Foto Peter Mather / Travel Yukon

Diese Maßnahmen sind notwendig, um den Wildnischarakter des Gebiets und die Sicherheit von Besuchern und Wildtierbewohnern zu erhalten.

Der Zugang zum Park ist recht teuer, denn man muss mit dem Helikopter von Dawson City aus etwa 2,5 Stunden fliegen. Einfach wohlgemerkt! Die Übernachtung im Park ist äußerst spartanisch. Es gibt dort keinen Campground.

Das Government Yukon unterhält in Zusammenarbeit mit der Vuntut Gwichin First Nation und Bear Cave Mountain Eco-Adventures einfache Kabinenunterkünfte. Die Nutzung der Kabinen wird ausschließlich zur Bärenbeobachtung genehmigt. Wahrscheinlich wird es nur wenigen Menschen vergönnt sein, die klirrenden Bären vom Fishing Branch River jemals „live“ zu beobachten.

Ich hatte vor zwei Jahren das große Glück und durfte das unglaubliche Naturspektakel mit einer National Geographic Filmcrew sehen. Es war definitiv eines der unglaublichsten Erlebnisse meines Lebens.  

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Author

Seit fast vierzig Jahren ist Holger Bergold eng mit Kanada verbunden. Als Verkaufs- und Marketing-Direktor für Canadian Pacific Hotels bereiste er alle Provinzen. 1988 gründete er eine seine Marketing und PR Repräsentanz in Frankfurt und vertritt und berät seither Fluglinien, Reiseziele, Reiseveranstalter und Kunden aus der Industrie. Als Mitglied des Weltenbummler-Filmteams von Schauspieler Hardy Krüger bereiste Holger 1994 erstmals des Yukon Territorium. Noch im selben Jahr beauftragte ihn die Regierung des Territoriums die Interessen des Department of Tourism & Culture im deutschsprachigen Europa zu vertreten. Bis zum heutigen Tage vertritt Holger den Yukon und hat den gesamten kanadischen Norden in der Zwischenzeit kreuz und quer bereist.

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