Gestern Abend waren wir mit dem Wissen ins Bett gegangen, dass unsere Reise vorerst nicht weitergehen würde, da der Highway aufgrund Schneeverwehungen und starkem Wind gesperrt war. Dies war auch am Vormittag noch so.
Gegen 11 Uhr entschieden wir dann, noch eine weitere Nacht zu bleiben, da auch die Fahrtzeit von Eagle Plains nach Inuvik rund sechs Stunden beträgt.
Also mussten wir versuchen, mit dem angebrochenen Tag etwas anzufangen. Da es in und um Eagle Plains nichts gibt, was man hätte tun können, versuchten sich einige an einem Puzzle, manche lasen ein Buch und andere wiederum diskutierten über dies und das. Es kann ganz schnell langweilig werden, wenn man in Kanadas Norden nichts zu tun hat.
Gegen 15 Uhr wird es dann plötzlich hektisch. Einige Trucker springen auf, bezahlen ihren Kaffee und rennen zu ihrem Truck. Was war passiert? Wenige Sekunden zuvor wurde der Dempster Highway kurzfristig geöffnet, um all die Wartenden die Weiterfahrt nach Inuvik zu ermöglichen. Also packten wir schnell unsere Sachen, checkten aus und fuhren los. Nur wenige Minuten später war der Highway wieder geschlossen.
Das war auch nicht weiter verwunderlich, da es unterwegs zum Teil heftig windete und die freigeräumten Verwehungen schon wieder beachtliche Ausmaße erreicht hatten.
Der Schnee fegte über die Straße, die Trucks kämpften gegen den starken Seitenwind.
Wir machten Halt am Arctic Circle, am Polarkreis, der mit einem Hinweisschild und einigen Informationen dazu, angezeigt wurde. Aufgrund der Kälte und des Windes verbrachten wir dort aber nur wenige Minuten, ehe wir dann wieder auf der Highway waren. Kurz danach erreichten wir auch die Grenze vom Yukon und den Northwest Territories. Auch dort konnten wir nur wenige Augenblicke nutzen, um einige Bilder zu schießen.
Wir machten Halt in Fort McPherson, einem kleinen Dorf mitten im Nichts, überquerten den Peel und Mackenzie River über die jeweiligen Eisbrücken und erfreuten uns einer “Nebensonne”, einem vertikalen Regenbogen.
Die Fahrt war nach dem windigen Gebiet sehr angenehm und gegen 22 Uhr erreichten wir Inuvik. Zum Abendessen gab es für einige noch einen Moschusochsen-Burger, dann legten wir uns schlafen.
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