Reisen

Achtung, Fettnäpfchen!

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Cover des Fettnäpfchenführers KanadaMareike freut sich sehr auf das Work & Travel-Jahr, das sie in Montréal verbringen will. Doch schon am Flughafen setzt sie sich beim Gespräch mit dem Zollbeamten in die Nesseln. Und auch danach stolpert sie über so manche kulturelle Hürde: Sie wird vom Busfahrer nicht mitgenommen, wundert sich über WG-Zimmer ohne Fenster und dass der zweite Stock der über dem Erdgeschoss ist. Beim kanadischen Handysystem versteht sie die Welt nicht mehr. Und kriegt beim Supermarkteinkauf einen Wutanfall, weil an der Kasse die Preise plötzlich viel höher sind als sie zuvor am Regal angezeigt wurden. Das wäre Ihnen alles natürlich nie passiert. Oder?
Der Fettnäpfchenführer Kanada mit dem hübschen Untertitel “Wenn’s im Land der Weite eng wird” erzählt am Beispiel von Mareike, einer jungen Deutschen, auf humorvolle Art und Weise, was man als Neuling im Ahornland so alles missverstehen und falsch machen kann. In 35 Kapiteln werden alle erdenklichen Situationen durchgespielt, die einem im Urlaub oder bei einem längeren Aufenthalt so begegnen können. Dabei erzählt Autorin Sophie von Vogel romanartig, wie sich Mareike in Montréal einlebt, wie sie eine nette WG, Freunde und einen Job findet, auf Ausflügen die Provinz und schließlich andere Ecken Kanadas erkundet und so Land und Leute immer besser kennenlernt. In jedem Kapitel tritt Mareike in so manches Fettnäpfchen und direkt im Anschluss erkärt die Autorin, worin jeweils das Missverständnis gelegen hat und vor allem: Wie man es besser machen kann.
Und so erfährt der Leser, das der Busfahrer Mareike deshalb nicht mitgenommen hat, weil sie mit einem 20-Dollar-Schein zahlen wollte. In Kanada muss man das Fahrtgeld passend haben – und die Busfahrer sind in aller Regel von einer zuvorkommenden Freundlichkeit, wie man sie in Deutschland wohl nie finden wird. Zimmer ohne Fenster sind in Kanada keine Seltenheit und kosten z.B. in der WG entsprechend etwas weniger Miete. Außerdem zählt dort das, was bei uns das Erdgeschoss ist, bereits als 1. Stock. Das kanadische Handysystem ist tatsächlich eine Welt für sich… die Tarife sind noch undurchschaubarer als bei uns und normalerweise muss man auch für eingehende Anrufe zahlen. Und beim Einkaufen sollte man immer daran denken, dass auf die Preise am Supermarktregal bzw. auf dem Etikett beim Bezahlen noch Steuern aufgeschlagen werden – die sich noch dazu je nach Provinz um ein paar Prozentpunkte unterscheiden.
Fazit: Eine unterhaltsame Lektüre, humorvoll und ohne erhobenen Zeigefinger geschrieben. Hilft vor dem ersten Trip ins Ahornland garantiert, so einige Fettnäpfchen zu vermeiden. Und Kanada-Fans wird es zum Schmunzeln bringen und die eine oder andere Erinnerung wachrufen.
Fettnäpfchenführer Kanada. Wenn’s im Land der Weite eng wird. Erschienen im Conbook Verlag, 256 Seiten, gebunden, 10,95 Euro.
Hier können Sie einige Kapitel probelesen und den Fettnäpfchenführer auch direkt bestellen: www.fettnaepfchenfuehrer.de/kanada.html

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