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World Jade Symposium – Ich entferne, was nicht dazu gehört

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© Heinold
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Von Annegret Heinold
2011 gab es zum ersten Mal das „World Jade Symposium“, einen Wettbewerb, bei dem 50 Schnitzer aus aller Welt ein Kunstwerk einreichten, das sie aus einem 3 x 2 x 1 Zoll großen Jadestück schnitzten. Der Sieger war Chris Dobranski, ein Kanadier mit deutschen Wurzeln.
Chris Dobranski sagt, als Erklärung dazu, wie seine Skulpturen entstehen: „Ich entferne, was nicht dahin gehört“. Und wenn er eine Figur in der Hand hält, und auf das zeigt, was entfernt werden muss, versteht man sofort, was er meint. Er entfernt das, was nicht dahin gehört, so gut, dass er 2011 den ersten Preis auf dem World Jade Symposium gewann und somit zur Zeit der weltbeste Schnitzer für Jade ist. Er gewann mit seiner Skulptur „Dreamspeaker“. Einer Figur aus Jade, Opal, Achat, Koralle und Holz. Sie stellt einen Raben dar, in einen Mantel gehüllt, der in seinen Krallen die Instrumente eines sogenannten Dreamspeakers hält. In der einen Kralle hält er eine Dechsel, ein Werkzeug, das zum Schnitzen von Totempfählen verwendet wird. Und in der anderen Kralle hält er eine Rassel, wie sie bei den traditionellen Tänzen der Ureinwohner benutzt wird.
Wie kommt man auf so eine Figur? Wie kommt Chris Dobranski überhaupt zu seinen Skulpturen? Wir stehen in seiner Werkstatt in Tahsis, dem kleinen Dorf an der Westküste auf Vancouver Island, in dem Chris jetzt lebt und arbeitet. Hier hat er seine Geräte, mit denen er die Steine bearbeitet. Eine große Schleifmaschine, Bohrmaschinen, Feilen. Ein ganzes Basement voller Geräte, ein ganzes Haus voller Steine. Hier lagern die Steine, Geweihe, Hölzer, aus denen die nächsten Kunstwerke entstehen werden. Der Brocken Jade, den er als Preis auf dem World Jade Symposium gewann. Zwei große Geweihe, die ihm jemand geschenkt hat, und aus denen er jetzt als Auftrag für einen Kunden zwei überdimensionale Cribbage-Spielfelder schnitzen wird. Auf dem Tisch steht ein kleiner Eisbär aus Quarz, daneben liegt eine Platte aus Marmor, auf die er den Eisbären montieren wird, wenn er fertig ist. Die Fußstapfen sind schon eingeschliffen, es wird aussehen, als ob der Eisbär über den schwarzen Marmor läuft. Während Chris mir seine Werkstatt zeigt, frage ich ihn, wie er zum Schnitzen gekommen ist.
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