Unterwegs in der viertgrößten Stadt Kanadas
Die 1875 gegründete Stadt Calgary ist mit 1,24 Millionen Einwohnern die größte Stadt der Prärie-Provinz Alberta und die viertgrößte Stadt Kanadas. Sie ist Kanadas erste Olympiastadt, hier fanden im Jahr 1988 die 15. Olympischen Winterspiele statt. Bei einem Besuch von Calgary sollte man einige Sehenswürdigkeiten auf keinen Fall verpassen, ein Besuch lohnt sich. Wir stellen euch unsere Rangliste der Sehenswürdigkeiten vor, die sicherlich nicht abschließend ist, aber eine Inspiration für einen tollen Besuch in der Prärie-Stadt sein soll.
BONUS: Am Ende des Artikels gibt es noch eine Zusammenfassung der besten Aktivitäten und Touren, die man in Calgary erleben kann.
Der Calgary Tower
Von 1967 bis 1968 wurde eines der stadtbildprägenden Bauwerke errichtet, der knapp 191 Meter hohe Calgary Tower. Ursprünglich hieß der Fernsehturm “The Husky Tower”, im Jahr 1971 wurde er in Calgary Tower umbenannt. Der auf 1049 Meter über N.N. erbaute Stahl/Beton Turm wiegt stolze 10.884 Tonnen. Er beherbergt eine Aussichtsplattform, bei der ein Teilbereich im Jahr 2005 mit einem Glasboden versehen wurde und ein 360° Restaurant, das “Sky 360”. Der Calgary Tower ist an das sogenannte +15-Skywalk-Netz angebunden, das auf 18 Kilometer Länge mit 62 Brücken Bauwerke verbindet und eines der größten Fußgängersysteme weltweit ist. Die Skywalks liegen ungefähr 4,5 Meter über dem Straßenniveau, deshalb der Name Skywalk. Im Eingangsbereich des Turmes befinden sich ein weiteres Restaurant, ein Souvenir-Shop und ein Tourist-Info-Center.
Der Canada Olympic Park
Der Canada Olympic Park wurde für die 15. Winterspiele in Calgary im Jahr 1988 erbaut. Innerhalb des Parkgeländes befinden sich die Anlagen für das Skispringen, Bob- und Rodelbahnen sowie die Anlagen für die damaligen Demonstrationswettbewerbe im Freestyle-Skiing. Der Park ist heute sowohl Trainingsgelände als auch Austragungsort für Wettkämpfe in den Wintersportarten Skispringen, Bob und Rodeln. Im Sommer wird das Gelände unter anderem für Mountainbiken und das Sommertraining genutzt. Geleitet und unterhalten wird der Canada Olympic Park von WinSport Canada, der Nachfolgerin der früheren Calgary Olympic Development Association.
Das Heritage Park Historical Village
Eine der meistbesuchten touristischen Attraktionen Calgarys, ist das 51 Hektar große Heritage Park Historical Village. Innerhalb des großen Geländes wird die Geschichte Westkanadas von den 1860er bis in die 1950er Jahre lebendig. Teilweise in original erhaltenen Gebäuden, die von anderen Orten in das Heritage Park Historical Village gebracht und dort wieder aufgebaut wurden und teilweise in originalgetreuen Rekonstruktionen werden Artefakte, Möbel, historische Kostüme, Maschinen, Geräte und Fahrzeuge wie Automobile, Eisen- und Straßenbahnen sowie Pferdefuhrwerke gezeigt. Vorgestellt wird in vier Sektionen die Geschichte des Hudson’s Bay Company Fur Trading Fort, die Nachsiedler-Geschichte und das Leben um 1880. Die Präriestadt um 1910 wird wieder lebendig und ein Stadtplatz zeigt die Geschichte von den 1920er Jahren bis Ende der 1950er Jahre. Die Besucher sehen Originale und Repliken von Straßenbahnen, dem Raddampfer S.S. Moyie, Dampfloks, eine Bäckerei, Schmiede, Hotel, Geschäfte und Restaurants aus der “guten alten Zeit”. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Das Historische Museumsdorf ist von Mai bis Oktober geöffnet, das Gasoline Alley Museum mit seinen vielen historischen Fahrzeugen ist ganzjährig geöffnet.
Der Calgary Zoo
Nahezu 1000 Tiere aus 119 Tierarten beherbergt der Clagary Zoo, der zu einem Teil in Bridgeland sowie zum großen Teil auf St. George’s Island im Bow River beheimatet ist. Der Calgary Zoo gehört zu den großen Attraktionen der Stadt, sowohl für Touristen als auch für die Bewohner der Stadt und des Umlandes. An die 97.000 Jahresdauerkarten werden jedes Jahr ausgegeben, eine Zahl, die für sich spricht. Neben diversen Landschaften der Erde, zu denen auch die kanadische Wildnis gehört, umfasst der Zoo auch einen Prähistorischen Park, in dem längst ausgestorbene Tiere vorgestellt werden. Der Calgary Zoo, der ganzjährig geöffnet ist, gilt als einer der besten Zoos weltweit. Die Arbeit der Biologen im Zoo zum Erhalt und Schutz der teilweise fragilen Tierwelt in freier Natur wird international anerkannt.
Das Glenbow Museum
Die Geschichte Westkanadas, Albertas und Calgary auf 8600 Quadratmetern und mit über eine Million Exponaten anschaulich erleben, das geht im Glenbow Museum. In verschiedenen Abteilungen kann man die Kulturgeschichte der First Nation ebenso erleben wie die der Siedler Albertas ab dem Jahr 1800. Allein zu den Siedlern stehen 100.000 Exponate zur Verfügung. Für die First Nations Albertas und anderen Orten in Kanada steht eine gesonderte Abteilung. Weitere Sammlungen dokumentieren Afrika, Mineralogie, für Alberta wichtige Persönlichkeiten, eine Kunstsammlung mit 28.000 Kunstwerken sowie eine Bibliothek mit mehr als 100.000 Medien. Das im Museum untergebrachte Glenbow Archiv ist das größte seiner Art in Kanada, das nicht von einer Provinz- oder der Bundesregierung geschaffen wurde. Mehr als eine Million Fotografien, hunderte Stunden Filmaterial und mehr als 1500 Stunden Tonaufnahmen beherbergt das Archiv im Glenbow Museum.
Das National Music Centre im Studio Bell
Ein Paradies für Musikliebhaber und Musiker ist das National Music Centre im Studio Bell. Seit 2016 sind die Studios und die historische Musikinstrumentesammlung in einem neuen, 160.000 Quadratmeter großen Gebäude, eine architektonische Schönheit, untergebracht. Damit gibt es in Calgary eine besondere Heimat für die Musik, das National Music Centre ist mehr als ein Museum. Weit mehr als 2000 seltene Musikinstrumente, darunter Unikate, Artefakte und musikalische Geschichte sind hier beheimatet. Es gibt ein interaktives Bildungsprogramm, Live-Performance-Erlebnisse und spannende Ausstellungen. Das National Music Centre ist eine Drehscheibe für Musik, Innovationen und die Entdeckung der Musikkultur in Kanada. Darüber hinaus werden Talente gefördert und die Ausbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen angeboten.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sich das Studio Bell auf Land im Besitz der First Nations, der Blackfoot Confederacy (bestehend aus den Ureinwohnern Siksika, Piikani und Kainai), der Tsuut’ina First Nation und der Stoney Nakoda (einschließlich der Chiniki, Bearspaw und Wesley First Nations) befindet. Das Gebiet ist auch die Heimat der Métis Nation of Alberta, Region III. Durch die gemeinsame Verwaltung wird die Zusammenarbeit mit der indigenen Gemeinschaft und der Geist der Versöhnung gestärkt.
Das Military Museum
Das Military Museum ist eine neue Einrichtung, es nimmt alle bisherigen der militärischen Tradition verschriebenen Museen in sich auf. Darunter sind das Museum der Regimenter, das Marinemuseum von Alberta und eine Abteilung der Luftwaffen, das mit Exponaten gefüllt wird. Das Military Museum bewahrt und dokumentiert die Geschichte der drei Streitkräfteteile Royal Canadian Navy, Royal Canadian Air Force und Canadian Army und ihre Einsätze in verschiedenen Kriegen, wie dem 1. und 2. Weltkrieg, dem Korea Krieg und auch den Einsätzen in Afghanistan.
Der Calgary Farmers’ Market
Es ist eine beliebte Adresse in Clagary, 510 77th Avenue SE, Calgary, AB T2H 1C3. Denn hier befindet sich der Calgary Farmers’ Market, ein Treffpunkt für alle, die frische Waren lieben und genießen. Auf dem Calgary Farmers’ Market bieten Produzenten aus Calgary und dem Umland ihre Waren und Produkte an. Von Fleisch, Geflügel und Fisch über Honig, Konserven, Öle, Essige bis zu Käse und andere Molkereiprodukte, Backwaren und süße Leckereien werden hier rum um’s Jahr angeboten. Aber auch Blumen, Kaffee und Tee, Nüsse, Gewürze und Snacks sowie Wein, Bier und Spirituosen finden hier ihre Abnehmer. Handwerkskunst und Bekleidung runden das reichhaltige Sortiment der Marktbetreiber ab. Und wer dann noch gutes Essen vor Ort genießen möchte, der besucht eines der Restaurants vielen Restaurants im großen Marktareal. Für kulinarische Leckermäulchen heißt es auf jeden Fall, “auf geht’s zum Calgary Farmers’ Market”.
Die Calgary Stampede
„The Greatest Outdoor Show on Earth“, das größte Highlight in Calgary in jedem Jahr. Die Nummer-Eins-Veranstaltung nimmt nur 10 Tage im Jahr ein, sie ist aber der Publikumsmagnet in Calgary. Ungefähr 1,5 Millionen Menschen besuchen die Calgary Exhibition and Stampede, die Landwirtschaftsschau, der die größte Rodeoshow der Welt angegliedert ist. Für die Teilnehmer ist die Calgary Stampede lukrativ, jedes Jahr werden während der 10-tägigen Show im Juli über zwei Millionen Dollar an Preisgeldern ausgezahlt. Seit dem Jahr 1923 findet die 1912 während der Depression in der Weidewirtschaft Westkanadas eingeführte “wilde” Rodeoshow, genannt Stampede, in jährlichem Rhythmus statt.
Gestartet wird die Ausstellung jedes Jahr am ersten Freitag im Juli mit einer riesigen Parade und einem ebenso riesigen Pancake-Frühstück. In den darauffolgenden 10 Tagen finden dann Bühnenshows,Konzerte, Pferderennen, landwirtschaftlich ausgerichtete Wettbewerbe sowie Chuckwagon-Rennen und die berühmte Rodeoshow statt. Auch die First Nations sind mit Aufführungen und Ausstellungen auf der Clagary Stampede vertreten. Das Rodeo bei der Calgary Stampede ist das größte und höchstdotierte seiner Art weltweit. In sechs Disziplinen wird ein Sieger ermittelt, der jeweilige Erstplatzierte erhält ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Dollar.