Natur

Horne Lake Caves: Mit Nervenkitzel auf dem Hosenboden durch den Fels

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Bauch einziehen und durch: Hautnahes Höhlen-Erlebnis auf Vancouver Island (c) Walter Kreuzer
Bauch einziehen und durch: Hautnahes Höhlen-Erlebnis auf Vancouver Island (c) Walter Kreuzer

von Walter Kreuzer

„Mein Lieblingsplatz ist auf der untersten Ebene. Im Klettergeschirr geht es sieben Stockwerke einen Wasserfall hinunter. Dort unten gibt es einige sehr enge Abschnitte. Da musst du auf dem Bauch kriechen wie eine Krabbe. Die Belohnung ist dann der Porzellanladen. Die Kristalle dort sind wunderschön und sehr weiß.“ Höhlenführerin Carol Duval, eine quirlige Frau im grauen Overall und mit einem weißen Helm, bekommt glänzende Augen, während sie von den Schönheiten der Riverbend Cave erzählt. Wir können ihre Faszination nachempfinden – zumindest teilweise. Gerade sind wir von unserer dreistündigen Tour mit Carol durch die drei der Öffentlichkeit zugänglichen Höhlen des Horne Lake Caves Provincial Park auf Vancouver Island zurückgekehrt.

Die Riverbend Cave ist eine davon. Allerdings haben wir uns auf die oberen Ebenen beschränkt. Ob ich überhaupt bis zu dem „China-Shop“ gekommen wäre mit meinen überschüssigen Pfunden? „Du könntest diese Tour auch machen. Wir hatten schon größere und dickere Menschen dabei“, geht Carol lachend auf meine scherzhafte Bemerkung ein. Vielleicht wäre aber bereits das Abseilen und der mir völlig unbekannte Umgang mit dem Klettergeschirr bei dieser „Extreme Rappel Expedition“ zum Knackpunkt geworden, überlege ich. Weil viele Besucher des rund um den kristallklaren Horne Lake gelegenen Parks von solchen Zweifeln geplagt werden, bietet das benachbarte Outdoor Centre Kletter- und Abseilkurse an. So vorbereitet dürfte dem Höhlenabenteuer nichts im Wege stehen.
Wir haben es bei der „Ice Age Spelunking“-Tour durch die Riverbend, die Main und die Lower Main Cave belassen. Diese sind mit gerade einmal bis zu knapp 400 Metern Länge zwar geradezu winzig im Vergleich zu den großen Höhlensystemen in South Dakota, New Mexico oder Kentucky mit ihren kilometerlangen – oft hell erleuchteten – Gängen und zig Meter hohen Hallen. Dafür ist das Höhlenerlebnis in den Horne Lake Caves im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. Es gibt keine befestigten Fußböden, Treppen oder Handläufe und kein elektrisches Licht. Dass an manchen Passagen etwas Überwindung notwendig sein könnte, wird einem vielleicht bewusst, wenn man den „Liability Waiver“, also den Haftungsausschluss, unterschreibt. Andererseits kann es nicht allzu gefährlich werden, wenn selbst achtjährige Knirpse dabei sein dürfen, oder? Passiert ist dann auch nichts „Schlimmeres“, als dass meine einst hellen Hosen völlig verdreckt sind. Das kommt davon, wenn man die im Internet und vor Ort erhältlichen Hinweise auf die nötige Ausrüstung nicht beachtet.
Den vollständigen Artikel von Walter Kreuzer und viele weitere Beiträge aus den Ressorts Travel & Outdoors, Emigration & Working Holidays, Culture & Lifestyle lesen Sie in der neuen Ausgabe von 360° Kanada (Nr. 3/2012). Ab 14. Juni im Zeitschriftenhandel erhältlich oder direkt bestellen unter redaktion@360grad-medien.de (als Printmagazin oder PDF).

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