Mit den Einnahmen werden die bestehenden Campingplätze erhalten und ein neuer gebaut
Es gibt 57 Territorialparks im Yukon, davon sind in 42 das Campen erlaubt und Plätze für den Aufenthalt geschaffen worden. Die restlichen 15 Parks sind Wildnisreservate und ökologische Reservate, die ausschließlich dem Schutz der Natur dienen.
Für die bestehenden Campingplätze erhöht die Regierung des Yukon nun die Gebühren. Diese Gebührenerhöhung ist in einem 10-Jahres-Plan integriert, der auch den Bau eines neuen Campingplatzes in der Nähe der Territoriumshauptstadt Whitehorse vorsieht.
Bis 2023 sollen sich die Gebühren für eine Jahresgenehmigung vervierfachen. Die bei den Einwohnern des Yukon beliebte Jahresgenehmigung kostet bisher 50 Dollar pro Jahr. Im Jahr 2022 sind 100 Dollar fällig, ab dem Jahr 2023 dann 200 Dollar.
Nach den Plänen der Regierung wird der Preis ab dem Jahr 2022 für eine Übernachtung auf einem Campingplatz von derzeit 12 Dollar auf dann 20 Dollar steigen. Bucht man im Voraus online, beträgt die Gebühr 18 Dollar.
Auch für die Senioren unter den Campern wird sich etwas ändern, bisher von Gebührenzahlungen befreit müssen sie mit einem Rabatt von 50 Prozent ebenfalls ab 2022 Abgaben entrichten, wenn sie Campingplätze nutzen.
Die Einnahmen aus der Gebührenerhöhung werden für die Umsetzung vieler Maßnahmen genutzt, so für die Erweiterung der Campingplätze im Yukon
Yukons Umweltministerin Pauline Frost begründet die Gebührenerhöhung damit, dass die Territorialparks und die Campingplätze eines der Highlights eines Yukon Aufenhaltes sind, sowohl für die Bewohner als auch für die Gäste aus Kanada und der ganzen Welt. “Die eingenommenen Gebühren werden dazu beitragen, dass die Verwaltung in den Parks und auf den Campingplätzen weiterhin ein besonderes Erlebnis von Weltklasse anbieten und Dienstleistungen wie das Online-Reservierungssystem erweitert werden kann”, so Pauline Frost bei einem Pressegespräch auf dem Wolf-Creek-Campingplatz außerhalb von Whitehorse.
Gegenwärtig werden mit den eingenommenen Gebühren ungefähr zehn Prozent der Aufwendungen für die Territorialparks und Campingplätze refinanziert, nach der Gebührenerhöhung soll sich dieser Satz auf 20 Prozent erhöhen.
Ungefähr 12 Millionen Dollar sollen innerhalb des 10-Jahres-Planes in den kommenden fünf Jahren investiert werden, vier Millionen Dollar stammen dann aus den höheren Gebühreneinnahmen.
Folgende Maßnahmen sind innerhalb dieser Strategie geplant:
- Erprobung eines Online-Reservierungssystems für einige der Campingplätze
- Bau eines neuen 150 Stellplätze umfassenden Campingplatzes in der Nähe von Whitehorse
- Erweiterung bestehender Campingplätze in den Parks
- Erweiterung der Saison auf den Campingplätzen vom 1. Mai bis 30. September eines Jahres
- Anlegen neuer Wege in den Parks
- Schaffung von Ruhezonen auf den Campingplätzen in den Parks, hier dürfen keine Generatoren betrieben werden
- Es wird weiterhin Brennholz für die Feuerstellen ohne Aufpreis zur Verfügung gestellt
Die Campingplätze des Yukon erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, auch weil viele Urlauber diese Form des zeitlich befristeten Aussteigens aus dem hektischen und stressigen Leben wählen. Die nahezu menschenleere Natur gleich an der Haustüre von Whitehorse lädt zu dieser Form des Übernachtens geradezu ein. Campingplätze, die in ein- oder zweistündiger Fahrzeit von Whitehorse entfernt liegen, sind schon heute über den Sommer hinweg überwiegend restlos ausgebucht. Die Regierung des Yukon rechnet damit, dass sich dieser Trend fortsetzt. Zwischen 2008 und 2018 ist die Anzahl der Camper um 80 Prozent gestiegen. Sollte sich die Nachfrage so weiterentwickeln, dann kann man bis 2024 von einer Verdoppelung dieser Zahl, bis 2028 von einer Verdreifachung zu den Zahlen von 2018 ausgehen.
Campingplätze im Yukon: Der 10-Jahres-Plan für die Parks soll auch die Versöhnung mit den First Nation und Inuvialuit vertiefen
Umweltministerin Frost betonte in ihrem Statement auch, dass sie die Menschen ermutige, die Parks und die Campingplätze im Yukon zu besuchen und sie -schonend- zu nutzen. Überdies soll die Parkstrategie auch dazu beitragen, die Versöhnung mit den First Nations und den Inuvialuit zu vertiefen. “In Zusammenarbeit mit unseren indigenen Partnern werden wir neue Parks und Schutzgebiete ausweisen und sicherstellen, dass die Rechte der First Nation, ihre Sprachen, die Nutzung zur Jagd sowie die weiteren traditionellen Nutzungen geachtet werden.”
Die kanadische Gesellschaft für Parks und Wildnis (CPAWS) Yukon begrüßte die neue Parkstrategie und erklärte, sie stelle eine Verlagerung hin zur Betrachtung des Parksystems als Ganzes dar und nicht mehr eine Ansammlung einzelner Gebiete und Einrichtungen. Randi Newton, Naturschutzmanager bei CPAWS Yukon, nannte es einen “großen Schritt nach vorn”. “Es wird uns helfen, bessere Entscheidungen während der Landnutzungsplanungsprozesse zu treffen, einschließlich des laufenden Dawson-Landnutzungsplans”, sagte Newton in einer schriftlichen Erklärung.
Zur Person
Hon. Pauline Frost ist Ministerin für Gesundheit und soziale Dienste, Umweltministerin und verantwortliche Ministerin für die Yukon Housing Corporation.
Pauline Frost gehört der Yukon Liberal Party an, sie wurde am 7. November 2016 zum ersten Mal in die 34. Legislativversammlung des Yukon gewählt. Seit 3. Dezember 2016 ist im Exekutivrat von Yukon (Kabinett) als Ministerin vertreten.
Pauline Frost ist Angehörige der Vuntut Gwitchin („Volk der Seen“) First Nation, die zu den Gwichʼin gehören. Hauptort der Vuntut Gwitchin ist Old Crow. Die Sprache der First Nation gehört zu den Athabaskischen. Berühmt wurde dieser First Nation Stamm durch den Fund der wohl ältesten menschlichen Spuren in Kanada in den Bluefisch Höhlen, die mindestens 10.000 bis 12.000 Jahre alt sind.