Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Eine kurze Nacht für die erschöpften Aurora-Jäger .
Wieder beginnen wir mit einem wunderbaren Frühstück, ehe wir gegen halb neun Dawson City in Richtung Süden verlassen. Nach wenigen Kilometern erreichen wir die Abzweigung Richtung Inuvik. Hier beginnt der Dempster-Highway. Vom gut geteerten Klondike Highway geht es auf eine Schotterpiste, die in großen Teilen von Schnee bedeckt ist.
Die nächsten 370 Kilometer bis Eagle Plains, der einzigen Tankstelle auf dem Weg nach Invuik (insgesamt 770km), haben es in sich. Wir durchqueren den Tombstone Territorial Park, der mit seinen schneebedeckten Bergen und der Weitläufigkeit alles bisher Gesehene in den Schatten stellt. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie schön diese Fahrt ist. Es sind Eindrücke der Superlative. Nach jeder Kurve, nach jeder Kuppe wartet eine neue Überraschung. Wenn man denkt, es geht nicht mehr schöner, setzt dieser Highway mit seinen verschiedenen Landschaften und Aussichten noch einen drauf. Selbst die Aurora-Verrückten spüren aufgrund der grenzenlosen Faszination über das Gesehene die Müdigkeit nicht mehr.
Auf der Piste begegnen wir nur wenigen Autos und Trucks, weil die Straße hinter Eagle Plains aufgrund starker Schneeverwehungen gesperrt ist. Der Schotterweg wird von den “wilden” Ptarmigans, den Schneehühnern ebenfalls benutzt. An diesem Tag sollten diese sich perfekt im Schnee tarnenden Tiere die einzigen in der weiten Natur des Yukons bleiben.
Nach sieben Stunden Fahrt erreichen wir Eagle Plains. Viele Trucks stehen bereits in Wartestellung, um bei Öffnung des Highways durchzustarten. Wir beziehen unser Zimmer im Motel und genießen das Abendessen mit einem Bierchen.
Die Nordlichter spielen bei den Tischgesprächen wieder eine große Rolle. Vorhersage für diese ist wieder vielversprechend, das Wetter muss sich noch etwas bessern, da es zu diesem Zeitpunkt noch bewölkt ist.
Ob der Highway am Morgen öffnet, weiß keiner. Es bleibt zu hoffen, dass wir in Eagle Plains nicht allzulange “festhängen” und unsere Fahrt wie geplant in Richtung Inuvik und Tuktoyaktuk fortsetzen können.
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