Seit langem überlegen Wissenschaftler, wie sie überschüssige Energie aus der Erzeugung mit Windkraft- und Photovoltaikanlagen effektiv speichern können. Batterien mit entsprechender Leistung sind sehr teuer und riesengroß.
Die Firma Hydrostor aus dem kanadischen Toronto/Ontario hat ein Speichersystem entwickelt: riesige Luftsäcke am Grund des Ontario-Sees
Unterwasserballons, wie sie auch in anderen Anwendungen, zum Beispiel zum Heben von Schiffswrack zum Einsatz kommen, könnten in Zukunft überschüssige Energie aus der Windkraft- und Photovoltaikerzeugung in Gewässernähe zwischenspeichern.
2,5 Kilometer von Toronto entfernt hat Hydrostor nun eine entsprechende Pilotanlage auf dem Grund des Ontario-Sees installiert.
Die Ballons sind mit dem Festland über Rohre verbunden, über eine Kompressorstation wird die komprimierte Luft mit der überschüssigen Energie auf den Seegrund geleitet. Besteht Bedarf an Energie, wird die Luft zurück in eine Turbine geleitet, die wiederum elektrische Energie erzeugt.
Der hohe Wasserdruck erlaubt es, die Luft stark zu komprimieren. Laut Auskunft der Firma Hydrostor soll das Verfahren zur Energiepufferung weniger als die Hälfe einer
entsprechenden Großbatterie kosten. Im Prinzip erinnert das Verfahren an ein Wasser-Pumpspeicherwerk in den Alpen, also im Binnenland, oder an unterirdische Kavernen in aufgelassenen Salzbergwerken, die mit Druckluft befüllt werden. Das von der kanadischen Firma Hydrostor vorgestellte Verfahren könnte vor allen Dinge an Off-Shore Windkraftanlagen oder an küstennahen solaren Kraftwerken zum Einsatz kommen.
Die Verfahren können an Off-Shore-Windkraftanlagen und
küstennahen Photovoltaik-Kraftwerken zum Einsatz kommen
Die Mitte November 2015 vorgestellte und offiziell in Betrieb genommene Pilotanlage hat eine Kapazität von 660 Kilowattstunden, sie kann damit rund 330 Haushalte versorgen, so ein Mitarbeiter der Firma Hydrostor. Fünf Jahre Entwicklungsarbeit sind die in die nun in Betrieb genommene Anlage geflossen. Im laufenden Betrieb muss die Anlage nun zeigen, ob sie die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt. Wie hoch werden die Betriebs-, Unterhaltungs- und Wartungskosten sein, insbesondere an den in 55 Metern Wassertiefe versenkten Anlageteile? Und die wichtigste Frage, wie hoch der Energieverlust bei der Umwandlung der komprimierten Luft in Energie?
Mit der vorgestellten Anlage könnten zukünftig küstennahe Regionen verstärkt mit erneuerbarer Energie versorgt werden, ebenso Inseln.
Hydrostor Inc.
1 Yonge St, Suite 906,
Toronto, Ontario, Canada
M5E 1E5
http://www.hydrostor.ca/
Logo, Fotos und Video mit freundlicher Genehmigung und © Hydrostor Inc., Toronto/Ontario/Canada

Author
Alfred Pradel
Alfred Pradel (apr), arbeitet seit vielen Jahren als Freier Journalist für Tageszeitungen, Magazine und andere Publikationen. Seit vielen Jahren ist der Kanada eng und freundschaftlich durch viele persönliche Kontakte verbunden. Alfred Pradel ist Chefredakteur und betrachtet auf Faszination Kanada den Tourismus, den Lifestyle im zweitgrößten Land der Erde, aber auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Themen.