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Faszination Kanada TV-Tipp Special – Kanadas Nationalparks

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Arte Logo im Beitragsbild – Copyright ARTE G.E.I.E.

Arte Doku-Reihe stellt zehn der schönsten und spektakulärsten Nationalparks in Kanada vor

In einer 10-teiligen Doku-Reihe stellt der deutsch-französische Kultursender Arte die zehn schönsten und spektakulärsten Nationalparks in Kanada vor. Die zehn Filme, die jeweils 45 Minuten lang sind, werden von Montag, 8. Juli bis Freitag, 12. Juli 2019, jeweils ab 17.40 ausgestrahlt.

Die Nationalparks im Traumland Kanada, die Natur, traumhafte Landschaften, seine Tier und Pflanzenwelt in einer umfassenden Dokumentation vorzustellen, das haben sich Mechthild Lehning, Viktor Apfelbacher und Anna Steuber zur Aufgabe gemacht. Mehr als 40, teilweise über 100 Jahre alte Nationalparks, die in Kanada maßgeblich zum Schutz der Naturschätze des Landes beitragen, sie alle vorzustellen, würde sicherlich den Rahmen sprengen. Aber die zwischen 2016 und 2019 entstandenen Doku-Filme entführen den “Fern”-Seher zu den zehn schönsten und spektakulärsten Nationalparks Kanadas.

Fünf der zehn Filme werden in Erstaustrahlung gesendet. Man darf also gespannt sein. Wir stellen euch die einzelnen Folgen mit Sendedaten und Uhrzeiten im Einzelnen vor.

Montag, 8. Juli 2019

17.40 Uhr Gwaii Haanas – Wilde Schönheit im Pazifik (Wiederholung)

Haida-Totempfahl in SGang Gwaay. Foto Arte / © Florianfilm
Haida-Totempfahl in SGang Gwaay. Foto Arte / © Florianfilm

Gwaii Haanas, Ort der Wunder, so nannten die Haida in ihrer Sprache den Ort, an dem sie seit 14.000 Jahren sesshaft sind. Haida Gwaii, der Archipel, in dem der Nationalpark Gwaii Haanas liegt, besteht aus 138 Inseln und Inselchen im Pazifik, vielfach von dichtem Regenwald der gemäßigten Zone bedeckt. Baumarten wie der Riesenlebensbaum, die Hemlocktanne und die Sitkafichte sind dort beheimatet, ebenso eine reiche Tierwelt an Land und im Wasser. Bären, Adler, Orcas, Buckelwale, Robben und Stellersche Seelöwen leben in diesem Paradies, das lange von der Holzindustrie und den Abholzungen der Konzerne bedroht war. Aber die Haidas protestierten und blockierten die Holzwege. Der lange Protest zahlte sich aus, 1988 wurde der Süden des Archipels unter Schutz gestellt und zwar in seiner Gänze. Gwaii Haanas war der erste Nationalpark, dessen Gebiet von der Bergspitze bis zum Meeresboden unter Schutz gestellt wurde.
Der Gwaii Haanas Nationalpark and Reserve darf nur nach Voranmeldung besucht werden, die Besucherzahlen sind streng limitiert. Der nur mit dem Boot oder Flugzeug erreichbare Park zeigt auf seinem Gelände auch eine verlassene Haida Siedlung, ihre Ruinen und Totempfähle wurden im Jahr 1981 zum UNESCO Welterbe ernannt.

Vor den Küsten von Haida Gwaii tummeln sich Stellersche Seelöwen. Foto Arte / © Florianfilm
Vor den Küsten von Haida Gwaii tummeln sich Stellersche Seelöwen. Foto Arte / © Florianfilm

18.35 Uhr Kluane Nationalpark and Reserve (Erstaustrahlung)

Bären beim Spiel. In erster Linie nutzen die Tiere den Sommer mit seinen saftigen Blumenwiesen und Beeren, um sich neue Fettreserven für den nächsten Winter anzufressen. Foto Arte / © Florianfilm
Bären beim Spiel. In erster Linie nutzen die Tiere den Sommer mit seinen saftigen Blumenwiesen und Beeren, um sich neue Fettreserven für den nächsten Winter anzufressen. Foto Arte / © Florianfilm

Der kanadische Kluane National Park and Reserve bildet eine atemberaubende Kulisse – dominiert von einem riesigen Eisfeld. Das Kluane Icefield ist das zweitgrößte zusammenhängende Gletscher-Eisfeld außerhalb der Polarregionen. Doch die Kolosse aus Eis sind in Bewegung. Während einige Jahr um Jahr zurückgehen, fangen andere an zu galoppieren und drastisch anzuwachsen. Diese Gletscherbewegungen haben Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem im Park. Viktor Apfelbacher lässt Wissenschaftler und Ranger zu Wort kommen.

Der Kluane liegt im äußersten Südwesten des Territoriums Yukon, direkt an der Grenze zu Alaska. Seine Szenerie ist geprägt von massiven Bergketten, spärlichen Nadelwäldern, Gräsern und bunten Wildblumen. Vor allem aber wird sie dominiert vom Kluane Icefield, dem zweitgrößten zusammenhängenden Gletscher-Eisfeld außerhalb der Polarregionen. Mit einer Größe von 21.000 Quadratkilometern ist es etwa halb so groß wie die Schweiz.
Jahr für Jahr forschen hier Wissenschaftler aus aller Welt in Disziplinen wie Gletscherkunde, Geologie, Biologie und Klimakunde. Während einige Gletscher Jahr um Jahr zurückgehen, fangen andere an zu galoppieren und drastisch anzuwachsen. Diese Bewegungen der Gletscher haben Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem im Park. Viktor Apfelbacher spricht mit dem Glaziologen Christian Schoof, dem Biologen Syd Cannings und der Oberflächengeologin Panya Lipovsky und will wissen, welche Auswirkungen die Veränderungen der letzten Jahre auf die Lebenswelt des Kluane-Parks haben.

Mitte des 19. Jahrhunderts blockierte das Eis des Lowell-Gletschers den Flusslauf des Alsek, ein riesiger See entstand. Als der Gletscher sich wieder zurückzog, wurde das Tal komplett überspült. So entstanden die weitläufigen Sanddünen am Ufer des Alsek. Foto Arte / © Florianfilm
Mitte des 19. Jahrhunderts blockierte das Eis des Lowell-Gletschers den Flusslauf des Alsek, ein riesiger See entstand. Als der Gletscher sich wieder zurückzog, wurde das Tal komplett überspült. So entstanden die weitläufigen Sanddünen am Ufer des Alsek. Foto Arte / © Florianfilm

Dienstag, 9. Juli 2019

17.40 Uhr Banff und die Rocky Mountains (Wiederholung)

Der Banff National Park in den Rocky Mountains ist der älteste und beliebteste Nationalpark Kanadas. Er besticht durch funkelnde Gletscher, donnernde Wasserfälle, tiefe Schluchten und faszinierend blaue Seen.

Blick auf den Trans-Canada Highway. Foto Arte / © Florianfilm
Blick auf den Trans-Canada Highway. Foto Arte / © Florianfilm

Der Banff National Park liegt in den Rocky Mountains, der mächtigsten Bergkette Nordamerikas. Er ist geprägt von funkelnden Gletschern, donnernden Wasserfällen, tiefen Schluchten und Seen so blau, dass man es kaum glauben kann. Die Wasseroberflächen spiegeln die endlosen Tannenwälder und die in den Himmel ragenden, rauen Berggipfel. Über drei Vegetationszonen erstreckt sich der Nationalpark und bietet ganz verschiedene landschaftliche Facetten. Obwohl die Zeiten der Pioniere und Goldsucher längst vorbei sind, herrscht hier noch immer der Abenteurergeist vergangener Tage – erhalten durch die Gründungsgeschichte des ältesten Nationalparks Kanadas. Sie führt zurück zu den Bahnpionieren der Canadian Pacific Railway, die in den 1880er Jahren die wilde Bergwelt der Rockies durch den Bau der Eisenbahnlinie erschlossen und Kanadas Osten mit dem äußersten Westen verbanden. Seit seiner Gründung 1885 lebt der Banff National Park von der Anziehungskraft der Rocky Mountains und ihrer Tierwelt. Er ist der meistbesuchte und beliebteste Nationalpark Kanadas und gehört heute zum UNESCO-Welterbe. Doch die jährlich größer werdenden Besucherzahlen sind zu einer Bedrohung für den Bestand der reichhaltigen Flora und Fauna geworden. Der Bergphilosoph Ben Gadd, der Snowboarder und Abenteurer Andrew Harding, der Touristenführer Jeff Douglas und verschiedene Mitarbeiter der kanadischen Forstbehörde Parks Canada stellen den Banff National Park und seine einzigartige Schönheit vor und beleuchten die zunehmend schwieriger werdende Aufgabe, einen Ausgleich zwischen Mensch und Natur zu finden.

Wapitis im Banff Nationalpark. Foto Arte / © Florianfilm
Wapitis im Banff Nationalpark. Foto Arte / © Florianfilm

18.35 Uhr Wood Buffalo (Erstaustrahlung)

Er ist der größte unter den kanadischen Nationalparks – der Wood Buffalo. Für Naturliebhaber hat der Park im äußersten Norden der kanadischen Provinz Alberta so einiges zu bieten: endlose grüne Nadelwälder, weite Tundra, ein sumpfiges Torfmoor und natürlich das Peace-Athabasca-Delta, eines der größten Frischwasserdeltas der Erde. Doch das Delta ist durch den industriellen Ölsandabbau bedroht. Für die Umwelt wäre das eine Katastrophe, denn hier liegen die letzten Nistplätze des vom Aussterben bedrohten Schreikranichs und hier grast die letzte freilebende Waldbisonherde der Welt.

Die systematische Jagd auf Bisons führte beinahe zu deren vollständiger Ausrottung in Nordamerika. Heute ist ihre Erhaltung eine der wichtigsten Aufgaben der Landschaftsschutzbehörde Parks Canada. Es sind die letzten freilebenden Waldbisons der Erde. Foto Arte / © Florianfilm
Die systematische Jagd auf Bisons führte beinahe zu deren vollständiger Ausrottung in Nordamerika. Heute ist ihre Erhaltung eine der wichtigsten Aufgaben der Landschaftsschutzbehörde Parks Canada. Es sind die letzten freilebenden Waldbisons der Erde. Foto Arte / © Florianfilm

Der Wood Buffalo ist ein Park der Superlative. Im äußersten Norden der Provinz Alberta und im Süden der Northwest Territories gelegen, ist er der größte kanadische Nationalpark. Er umfasst eine Fläche von 44.800 Quadratkilometern, was in etwa der Größe der Schweiz entspricht. Neben endlos wirkenden grünen Nadelwäldern, Salztonebenen, weiten Grasflächen, Tundra und sumpfigem Torfmoor umfasst der Wood Buffalo mit dem Peace-Athabasca-Delta auch eines der größten Frischwasserdeltas der Erde. Hier liegen die weltweit letzten Nistplätze des vom Aussterben bedrohten Schreikranichs.
Seine Gründung und seinen Namen verdankt der Wood Buffalo einem weiteren Superlativ: Im Park lebt die letzte frei lebende Waldbisonherde der Welt. Waren es bei der Gründung des Nationalparks 1922 noch weniger als 100 Tiere, leben jetzt wieder rund 6.000 Waldbisons im Wood Buffalo. Während sich die Bisonpopulation erholt hat, gilt es heute das Peace-Athabasca-Delta zu schützen. Denn das ist durch den industriellen Ölsandabbau vor den Toren des Parks bedroht.
Parkbiologin Rhona Kindopp und Chefökologin Lori Parker erklären, was es bedeutet, für den Lebensraum bedrohter Tierarten verantwortlich zu sein. Wir sind unterwegs mit der Fire Crew des Parks, deren tägliche Herausforderung es ist, die vielen Waldbrände unter Kontrolle zu halten. Und wir begleiten Wissenschaftler wie Nicolas Desrochers und Mitchell Kay bei ihren Forschungen. Aber auch Mitglieder der First Nations wie der Trapper Robert Grandjambe und der Bildhauer Dennis Hudson erzählen von ihrer tiefen Verbundenheit zum Wood Buffalo.

Das Peace-Athabasca-Delta aus der Luft. Der Nationalpark Wood Buffalo gehört zu den größten geschützten Gebieten der Erde. Mit einer Fläche von rund 44.700 Quadratkilometern ist er größer als die Schweiz. Foto Arte / © Florianfilm
Das Peace-Athabasca-Delta aus der Luft. Der Nationalpark Wood Buffalo gehört zu den größten geschützten Gebieten der Erde. Mit einer Fläche von rund 44.700 Quadratkilometern ist er größer als die Schweiz. Foto Arte / © Florianfilm

Mittwoch, 10. Juli 2019

17.50 Uhr Riding Mountain – Insel der Wildnis (Wiederholung)

Der Riding Mountain National Park in der Provinz Manitoba ist ein Park der klimatischen Gegensätze und die Heimat von mehr als 230 Vogelarten und 60 verschiedenen Säugetierarten.

Einsame Straße in Manitoba. Foto Arte / © Florianfilm
Einsame Straße in Manitoba. Foto Arte / © Florianfilm

Die Provinz Manitoba liegt im Herzen Kanadas und besticht durch die schier endlose Weite ihrer Landschaft und die ausgeprägten Jahreszeiten. Der Süden wird oft als die weltgrößte Kornkammer bezeichnet. Dort bestimmen Agrarwirtschaft und Viehzucht das Bild, während sich im nahezu unbewohnten Norden riesige Tundraflächen mit Nadelwäldern abwechseln. Dazwischen liegt der Riding Mountain National Park, dessen ökologische Vielfalt weltweit einzigartig ist.
Der Park liegt höher als der Rest Manitobas. In seinem Mikroklima wechseln sich Grasland, Laubwald und Nadelwald auf engstem Raum ab. Bei seiner Gründung wurde er als “Insel der Wildnis im Ozean aus Farmland” bezeichnet. In diesem Park der Gegensätze kann es im Sommer zu 30 Grad Celsius heiß werden, während im Winter Temperaturen um minus 30 Grad keine Seltenheit sind. 239 Vogelarten und 60 verschiedene Säugetierarten bietet er eine Heimat. Hier leben Biber, Schwarzbären, Bisons, Elche und Wapitis, Kojoten, Wölfe, Stachelschweine, Luchse und Pumas.
Seit 1986 gehört Riding Mountain zum Weltnetz der UNESCO Biosphärenreservate. So soll die Artenvielfalt bewahrt und das Zusammenleben zwischen Mensch und Natur gefördert werden. Ganz unterschiedliche Menschen wie Reade Tereck, Leiter einer speziellen Feuerwehrtruppe, der Botaniker Peter Tarleton und der Wildhüter Tim Sallows arbeiten daran, diese einzigartige Landschaft zu erhalten.

Grasland im Riding Mountain National Park. Foto Arte / © Florianfilm
Grasland im Riding Mountain National Park. Foto Arte / © Florianfilm

18.35 Uhr Wapsuk (Erstaustrahlung)

Nirgendwo leben so viele Eisbären wie hier – und zwar das ganze Jahr über. Im Wapusk National Park im Nordosten der Provinz Manitoba – dem Eiskeller Nordamerikas – dreht sich das Leben fast ausschließlich um Eisbären. Wir schauen Mitarbeitern von Parks Canada über die Schulter, die an Langzeitstudien zum Klimawandel arbeiten, und begleiten junge Wissenschaftler am Churchill River, die den genetischen Code der Belugawale untersuchen wollen. Und wir sind dabei, wenn die Bewohner von Churchill ihre Schlittenhunde für den Winter trainieren.

In der Sprache der Cree bedeutet Wapusk "weißer Bär". Der Wapusk National Park trägt seinen Namen, weil er eines der größten Eisbären-Geburtshöhlengebiete weltweit schützt. Foto Arte / © Florianfilm
In der Sprache der Cree bedeutet Wapusk “weißer Bär”. Der Wapusk National Park trägt seinen Namen, weil er eines der größten Eisbären-Geburtshöhlengebiete weltweit schützt. Foto Arte / © Florianfilm

In der Sprache der Cree bedeutet „Wapusk“ so viel wie „weißer Bär“. Und in der Tat, im Wapusk und der angrenzenden Kleinstadt Churchill dreht sich fast alles um diesen weißen Bären. Der Park liegt im Nordosten der Provinz Manitoba und nirgendwo sonst leben das ganze Jahr über so viele Eisbären wie hier. Mit einer Größe von 11.000 Quadratkilometern bildet der Wapusk die Übergangszone zwischen den weitläufigen Nadelwäldern im Süden Manitobas und der arktischen Tundra von Nunavut im Norden. Wegen seines empfindlichen Ökosystems und der vielen Eisbären dürfen Besucher den Park nicht ohne einen Führer betreten.
Wir begleiten Mitarbeiter von Parks Canada, die im Wapusk an ihren Langzeitstudien zum Klimawandel arbeiten. Die Natur am Rande der Arktis ist ein Indikator für bevorstehende Veränderungen auf der ganzen Erde. Einsam in der weiten Tundra liegt auch die Forschungsstation „Nester One“. Sie wurde 1969 eingerichtet, um das Nistverhalten von Kanadagänsen zu erforschen. In der Mündung des Churchill River tummeln sich Tausende Belugawale. Junge Wissenschaftler im Churchill Northern Studies Centre untersuchen deren genetischen Code anhand ihres Blas. Bewohner von Churchill trainieren derweil ihre Schlittenhunde für den bevorstehenden Winter – unter der indigenen Bevölkerung der Métis eine alte Tradition. An kaum einem anderen Ort der Erde wird so deutlich, wie Mensch und Natur voneinander abhängig sind.

Seit 1969 befindet sich an der Nordspitze des Parks die Forschungsstation "Nestor Two". Wissenschaftler nutzen die Station, um Feldforschung zu betreiben. Die Erkenntnisse fließen unter anderem auch in die Beratung der Regierung mit ein. Foto Arte / © Florianfilm
Seit 1969 befindet sich an der Nordspitze des Parks die Forschungsstation “Nestor Two”. Wissenschaftler nutzen die Station, um Feldforschung zu betreiben. Die Erkenntnisse fließen unter anderem auch in die Beratung der Regierung mit ein. Foto Arte / © Florianfilm

Donnerstag, 11. Juli 2019

17.50 Uhr Der Mingan-Archipel (Wiederholung)

Der Mingan Archipelago National Park Reserve liegt vor der Ostküste der Provinz Québec und umfasst rund 30 größere und kleinere Inseln.

Blick auf die Ile aux Perroquets, die Papageieninsel. Foto Arte / © Florianfilm
Blick auf die Ile aux Perroquets, die Papageieninsel. Foto Arte / © Florianfilm

Im äußersten Osten der Provinz Québec liegt direkt vor der Küste des Sankt-Lorenz-Golfs ein verborgener Schatz, der Mingan-Archipel. Dank seiner einzigartigen Gesteinsformationen und der vielseitigen Tierwelt wurde er 1984 zum Nationalpark erklärt. Er erstreckt sich über eine Fläche von 100 Quadratkilometern und umfasst rund 30 größere und kleinere Inseln. Die imposanten Wahrzeichen des Nationalparks sind die riesigen Monolithen, die in grotesken Formen in den Himmel ragen. Diese natürlichen Skulpturen bestehen aus Kalkstein und wurden während der letzten Eiszeit durch Erosion und Gletscherwasser geformt.
Wenige Kilometer vor der Küste liegt die Île aux Perroquets, die Papageieninsel. Nachdem der Leuchtturm des Eilands automatisiert wurde, verfielen die Gebäude auf der Insel nach und nach. Doch inzwischen lädt eine ökologisch nachhaltige Herberge die Besucher des Nationalparks zum Bleiben ein.
Yves Aubry und seine Kollegen erforschen die Wanderroute des Knutts, einer bedrohten Vogelart, die im Nationalpark zwischenlandet. Mit Hilfe eines neuen Peilsenders rückt ihr Ziel in greifbare Nähe. Wale sind ständige Gäste in den Gewässern des Archipels. Christian Ramp und sein Team vom Mingan Island Cetacean Study haben sich hier niedergelassen, um die Meeresriesen zu studieren und ihren Gesundheitszustand zu dokumentieren. Auch Patrick Bourgeois und Geneviève Bilodeau setzen sich für den Schutz des Sankt-Lorenz und seiner Artenvielfalt ein. Mit Hilfe ihrer atemberaubenden Unterwasserfotografie möchten sie Menschen aus aller Welt für den Schutz den Sankt-Lorenz-Stroms begeistern.

Der Mingan-Archipel - Der verborgene Schatz 5: Eis und Gezeiten haben einzigartige Spuren hinterlassen und Gebilde aus Kalkstein geschaffen, die seit jeher den Menschen in ihren Bann gezogen haben: die Monolithen. Foto Arte / © Florianfilm
Der Mingan-Archipel – Der verborgene Schatz 5: Eis und Gezeiten haben einzigartige Spuren hinterlassen und Gebilde aus Kalkstein geschaffen, die seit jeher den Menschen in ihren Bann gezogen haben: die Monolithen. Foto Arte / © Florianfilm

18.35 Uhr Kejimkujik (Erstaustrahlung)

Eine arkadische Waldlandschaft wie aus dem Bilderbuch: leuchtende Mischwälder, durchzogen von zahllosen Flüssen, Seen und Bächen. Der Kejimkujik National Park im Osten Kanadas in der Atlantikprovinz Nova Scotia ist ein Paradies für Tiere. Hier können sie in Ruhe brüten und jagen, denn im Park leben keine Menschen. Wir begleiten Mitglieder der First Nation wie den Kanubauer Todd Labrador, der sein Wissen an die nachkommenden Generationen weitergibt, und lauschen den Geschichten der indigenen Erzählerin Ursula Johnson, die anhand von Steinbildern die Legenden und Geschichte ihres Volks, der Mi’kmaq, erzählt.

Todd Labrador, gelernter Zimmermann und Mikmaq, hat die Arbeit an einem Kanu beendet, das er in den letzten Wochen gebaut hat. Jetzt fährt er mit ihm eine Proberunde, um es zu testen. Foto Arte / © Florianfilm
Todd Labrador, gelernter Zimmermann und Mikmaq, hat die Arbeit an einem Kanu beendet, das er in den letzten Wochen gebaut hat. Jetzt fährt er mit ihm eine Proberunde, um es zu testen. Foto Arte / © Florianfilm

Der Kejimkujik National Park im Osten Kanadas in der Atlantikprovinz Nova Scotia ist die Heimat zahlreicher Tierarten. Im Park leben keine Menschen und so sind die Tiere hier weitgehend ungestört. In den leuchtenden Mischwäldern – durchzogen von zahlreichen Flüssen und Bächen – leben Schildkröten, Eistaucher, Weißkopfadler, Weißwedelhirsche, Baumstachler und Streifenhörnchen. Auch stark gefährdete Tierarten wie etwa die Sumpfschildkröte sind hier zu Hause.
Nur ein Fünftel des Parks ist überhaupt mit dem Auto zugänglich. Als Fortbewegungsmittel dient das Boot. Die vielen Wasserwege im Park machen den Kejimkujik zu einem Paradies für Amphibien und Reptilien. Und auch seinen Namen verdankt der Park einem Gewässer, nämlich dem großen Kejimkujik Lake.
Knapp 50 Kilometer entfernt und direkt an der Küste liegt der zweite Teil des Nationalparks: der Kejimkujik Seaside Adjunct. Weiße Quarzsandstrände sorgen hier für ein karibisches Feeling. In Ufernähe tummeln sich zahlreiche Robben und Kormorane.
Der Film begleitet Mitglieder der First Nation wie den Kanubauer Todd Labrador, der sein Wissen um die Herstellung der traditionellen Boote an die nachkommenden Generationen weitergibt. Die indigene Storytellerin Ursula Johnson erzählt die Legenden und Geschichte Ihres Volkes anhand von Steinbildern, den Petroglyphen, die das Leben der Mi’kmaq in Nova Scotia seit Generationen festhalten.
Wegen seiner kulturellen Bedeutung für die Mi’kmaq ist der Kejimkujik der einzige Nationalpark in Kanada, der zugleich als nationalhistorische Kulturstätte ausgewiesen ist.

Im Osten Kanadas liegt der Nationalpark Kejimkujik. Sein Hauptteil liegt im Landesinneren, ein kleinerer Teil an der Atlantikküste. Im Park leben keine Menschen und es gibt kaum touristische Einrichtungen, so sind die Tiere hier noch weitgehend ungestört. Foto Arte / © Florianfilm
Im Osten Kanadas liegt der Nationalpark Kejimkujik. Sein Hauptteil liegt im Landesinneren, ein kleinerer Teil an der Atlantikküste. Im Park leben keine Menschen und es gibt kaum touristische Einrichtungen, so sind die Tiere hier noch weitgehend ungestört. Foto Arte / © Florianfilm

Freitag, 12. Juli 2019

17.50 Uhr Gros-Morne – Das raue Paradies Neufundlands (Wiederholung)

Im äußersten Osten Kanadas trotzt “The Rock”, der große Felsen, wie Neufundland von seinen Bewohnern genannt wird, dem rauen Wetter und den Wellen des Atlantiks. Im Gros Morne National Park findet man die einzigartigen Tablelands, wo der Erdmantel an die Oberfläche tritt.

Gros-Morne-Nationalpark. The Arches im Sonnenuntergang Foto Arte / © Florianfilm
Gros-Morne-Nationalpark. The Arches im Sonnenuntergang Foto Arte / © Florianfilm

Bei den Kanadiern heißt Neufundland nur “The Rock”. Im äußersten Osten Kanadas trotzen der große Felsen und seine Bewohner dem rauen Wetter und den Wellen des Atlantiks. Hier liegt der Nationalpark Gros Morne. Seinen Namen verdankt er einem circa 806 Meter hohen Berg, der auf den ersten Blick karg und einsam wirkt. Tatsächlich ist er Lebensraum zahlreicher Tierarten. Karibuherden grasen auf den Hängen, zwischen den Felsen entdeckt man Alpenschneehühner und Polarhasen. Ausgerechnet der Elch, ein Wahrzeichen Neufundlands, ist mittlerweile zur Plage geworden. Ursprünglich war er zur Jagd angesiedelt worden. Der Ökologe Darroch Whitaker und sein Team untersuchen den Einfluss der Elche auf den Waldbestand. Immer wieder hat der Eingriff des Menschen das empfindliche Ökosystem Neufundlands aus dem Gleichgewicht gebracht. Die unmessbaren Kabeljauvorkommen, die schon die Wikinger dorthin lockten, wurden von der industriellen Fischerei fast völlig ausgerottet. Der Fischer Fred Snow ist einer der wenigen, die noch nach alter Methode fischen. Doch seine Zukunft ist ungewiss. Die Geologin Kris Orevec führt durch die einzigartigen Tablelands. Die rostbraunen Berge haben Gros Morne zum UNESCO-Welterbe gemacht. Es ist einer von nur wenigen Orten auf der Welt, an denen der Erdmantel an die Oberfläche tritt. Die geologische Beschaffenheit macht den Park nicht nur zu einem Mekka für Forscher, sondern formt ein beispielloses Panorama. Während der Eiszeit frästen sich riesige Gletscher durch das Gestein Neufundlands und hinterließen eine Landschaft voller Fjorde. Die Steilwände des Western Brook Pond sind rund 600 Meter hoch, und das Wasser des Binnenfjords gehört zu den reinsten und besten Trinkwasserreserven auf der Welt.

Moorhuhn im Gros-Morne-Nationalpark. Foto Arte / © Florianfilm
Moorhuhn im Gros-Morne-Nationalpark. Foto Arte / © Florianfilm

18.35 Uhr Grasslands (Erstaustrahlung)

Ein Meer aus hüfthohem Gras und das Heulen der Präriehunde: Eine der letzten intakten Prärielandschaften Kanadas liegt im Grasslands National Park, direkt an der Grenze zu den USA. Die Prärie gehört zu den am stärksten bedrohten Habitaten der Erde, was den Grasslands National Park zu einem wichtigen Lebensraum für viele Tierarten macht. Die im Park liegenden Badlands sind nicht nur ein Hotspot für Paläontologen wie Emily Bamforth, die hier nach Dinosaurierknochen gräbt, sondern auch historisches Indianergebiet. Mitglieder der Cree First Nation führen durch das frühere Jagdterritorium ihrer Vorfahren.

Im Nationalpark sind die Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten extrem. Über 40 Grad im Sommer und bis zu -40 Grad im Winter. Das dichte Fell der Bisons speichert Luft und isoliert sie so vor der großen Hitze im Sommer und der Kälte im Winter. Foto Arte / © Florianfilm
Im Nationalpark sind die Temperaturschwankungen zwischen den Jahreszeiten extrem. Über 40 Grad im Sommer und bis zu -40 Grad im Winter. Das dichte Fell der Bisons speichert Luft und isoliert sie so vor der großen Hitze im Sommer und der Kälte im Winter. Foto Arte / © Florianfilm

Eine Kulisse wie aus einem Wildwest-Film: Ein Meer aus hüfthohem Gras, das bis zum Horizont zu reichen scheint, dazu das Heulen der Präriehunde. Ganz im Süden der Provinz Saskatchewan und direkt an der Landesgrenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika liegt der Grasslands National Park, einer der jüngsten Nationalparks und eine der letzten intakten Prärielandschaften Kanadas. Die Prärie gehört zu den am stärksten bedrohten Habitaten der Erde, was den Grasslands National Park zu einem wichtigen Lebensraum für viele Tierarten macht. Der Schwarzschwanz-Präriehund rennt hier durch die Gräser, die Kurzhorn-Krötenechse geht auf Insektenjagd und der Kaninchenkauz hält nach geeigneten Brutpaaren Ausschau. Inzwischen wurde auch der Bison erfolgreich angesiedelt – über 250 dieser majestätischen Tiere streifen heute wieder durch den Park. Zu verdanken ist dies vor allem den Menschen, die den Wert dieses einzigartigen Naturerbes erkannt haben. Der Film begleitet einige dieser passionierten Tierforscher und Ranger auf ihren Missionen im Park. Im östlichen Teil des Parks hat Gletscherwasser tiefe Schneisen durch das 60 Millionen Jahre alte Gestein gefressen und eine wilde und ungestüme Landschaft hinterlassen: die sogenannten Badlands. Sie sind nicht nur ein Hotspot für Paläontologen wie Emily Bamforth, die hier nach Dinosaurierknochen gräbt, sondern auch historisches Indianergebiet. Mitglieder der Cree First Nation, wie Wendell Starblanket, führen den Zuschauer durch das jahrhundertealte Jagdterritorium ihrer Vorfahren.

Die sogenannten Badlands bezeichnen die trockene und magere Region im östlichen Teil des Grasslands National Park. Der Boden ist hier so reich an Fossilien, dass sich Bruchstücke immer wieder direkt an der Oberfläche finden. Foto Arte / © Florianfilm
Die sogenannten Badlands bezeichnen die trockene und magere Region im östlichen Teil des Grasslands National Park. Der Boden ist hier so reich an Fossilien, dass sich Bruchstücke immer wieder direkt an der Oberfläche finden. Foto Arte / © Florianfilm

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Alfred Pradel (apr), arbeitet seit vielen Jahren als Freier Journalist für Tageszeitungen, Magazine und andere Publikationen. Seit vielen Jahren ist der Kanada eng und freundschaftlich durch viele persönliche Kontakte verbunden. Alfred Pradel ist Chefredakteur und betrachtet auf Faszination Kanada den Tourismus, den Lifestyle im zweitgrößten Land der Erde, aber auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Themen.

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