Kanada gehört zu den wohlhabendsten Ländern der Welt, Kanadas Städte sind regelmäßig ganz oben in Lebensstandard-Rankings zu finden. Das Land ist Mitglied in der WTO, der OECD, im IWF, der Weltbank und in der G7.
Kanada setzt seine Marktwirtschaft sozial und mit großem Handlungsspielraum nacu außen für die Akteure um, lediglich Schlüsselbereiche sind staatlich geschützt. Größter Wirtschaftsbereich ist der Dienstleistungssektor, allerdings gründet sich ein hoher Prozentsatz des Reichtums auf den Reichtum an natürlichen Ressourcen und deren Ausbeutung.
Der Außenhandel macht den größten Teil der kanadischen Wirtschaft aus, wichtigster Handelspartner sind die USA. Durch das Inkrafttreten des Freihandelsabkommens CETA sollen 99% der Zollschranken fallen und damit der Waren- und Dienstleistungsaustausch mit der EU vereinfacht und gesteigert werden.
Die heutige Betrachtung gilt den Rohstoffen
Der Bergbau spielt in Kanada aufgrund des Rohstoffreichtums eine große und bedeutende wirtschaftliche Rolle. Kanada ist bei der Produktion von Zink, Uran, Kaliumcarbonat, Kadmium, Schwefel und Nickel weltweit führend. Weltweit an dritter Stelle liegt das Land beim Abbau von Aluminium, Titan, Kobalt, Molybdän, Gold und Blei. Die gewonnenen Rohstoffe werden hauptsächlich unverarbeitet exportiert, auch hier sind die USA größter Abnehmer.
Insbesondere im Energiesektor ist es schwierig, dass die Rohstoffe im zweitgrößten Land der Erde höchst unterschiedlich verteilt sind. So ist es für die Ölregion Alberta günstiger, seinen Rohstoff in die USA zu exportieren, als es in die wirtschaftlich starken östlich gelegen Industrie-Provinzen Onatrio und Québec zu transportieren, so dass diese Regionen Öl aus dem Ausland einführen müssen. Allerdings ist die Gewinnung von Öl aus den Athabasca-Ölsanden stark umstritten, weil die Umwelt nachhaltig gestört und zerstört wird. Derzeit bremst der stark gefallene Ölpreis die Ölgewinnung in Alberta stark aus und hat die dortige Wirtschaft ziemlich getroffen.
Auch die mineralischen Vorkommen sind über’s Land verteilt. Das gesamte, geförderte kanadische Eisenerz stammt zum Beispiel aus Neufundland und Labrador sowie aus dem Nordwesten der Provinz Québec. Gold und Kupfer werden überwiegend im Norden Onatrios abgebaut und gefördert. Kohlebergbau wird in Alberta, British Columbia und im Osten in Nova Scotia betrieben. Die wertvollen Diamanten kommen aus den Northwest Territories. Uran wird in Saskatchewan ans Tageslicht geholt und das immer noch verarbeitete Asbest liefert zu einem Fünftel Québec. Die weltweit größte Lagerstätte an Nickel findet man in Labrador.
Einen weiteren, riesigen Rohstoffvorrat bilden die Waldflächen Kanadas. Holzwirtschaft, mittlerweile auch nachhaltig, ohne riesige Flächen einfach abzuholzen, wird in Britisch Columbia, Ontario und Québec betrieben. Kanada ist der größte Produzent für Holzschliff, Zellstoff, Papier und Pappe.
Ein weiterer, süßer und leckerer Rohstoff vor allen Dingen aus den Wälder der östlichen Provinzen ist der im Frühjahr aus den Zuckerahorn-Bäumen gewonnene Ahornsirup, der ein typischer Bestandteil der nordamerikanischen Küche ist, aber auch zunehmend in Europa Beliebtheit genießt.
Da viele der natürlichen Ressourcen in dünn besiedelten Gegenden Kanadas ausgebeutet werden, hängt die Existenz vieler Siedlungen in diesen Gebiete direkt von den Rohstoffen ab.
Author
Alfred Pradel
Alfred Pradel (apr), arbeitet seit vielen Jahren als Freier Journalist für Tageszeitungen, Magazine und andere Publikationen. Seit vielen Jahren ist der Kanada eng und freundschaftlich durch viele persönliche Kontakte verbunden. Alfred Pradel ist Chefredakteur und betrachtet auf Faszination Kanada den Tourismus, den Lifestyle im zweitgrößten Land der Erde, aber auch wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Themen.